Als eine mögliche Ursache für wiederholte Spontanaborte und ein Einnistungsversagen nach wiederholten Embryotransfers wird eine chronische Endometritis (CE) vermutet.
Eine CE kann auch bei fehlenden makroskopischen (hysteroskopischen) Veränderungen des Endometriums vorliegen. Um sie abzuklären, kann eine Endometriumbiopsie erfolgen.
Die dabei mittels Saugbiopsie entnommene Probe wird in der Pathologie immunhistochemisch (mit Hilfe eines monoklonalen Antikörpers gegen das CD138-Antigen) auf das Vorhandensein von Plasmazellen untersucht, die bei gehäuftem Nachweis im Endometrium als Indikator für die CE gelten. Dieses Verfahren ist der konventionellen Hämotoxilin-Eosin-Färbung überlegen.1
Die Diagnostik ist keine erstattungsfähige Leistung im Sinne der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungen und kann daher auf Selbstzahler-Basis nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) in Rechnung gestellt werden.
Ein Abrechnungsbeispiel für die Durchführung einer Endometriumbiopsie (Abrechnung durch die niedergelassene Facharztpraxis):
Leistungsbezeichnung | Gebührenordnungsposition (GOÄ) | Faktor | €-Wert (Q3 2022) |
---|---|---|---|
Ultraschalluntersuchung eines Organs (Uterus) | 410* | 2,3** | 26,18 € |
Zuschlag Ultraschall transkavitär | 403* | 1,8** | 15,74 € |
Sondierung/Untersuchung Gänge | 321* | 2,3** | 6,70 € |
CK-Dehnung | 1096* | 2,3** | 19,84 € |
Probenexcision | 1103* | 2,3** | 24,80 € |
Sachkosten (§10 GOÄ) | – | – | Individuell, z.B.: 3,61 € |
Voraussichtliche Honorarhöhe | – | – | 97,50 € |
* Beispielhafte Darstellung einer möglichen Abrechnung der Leistung nach GOÄ. ** Die verwendeten Faktoren zur Berechnung des €-Wertes der Leistung können je nach Aufwand im Einzelfall variieren. |
Die hinzukommenden Kosten für die pathologische Untersuchung des Probenmaterials werden der Patientin durch die leistungserbringende Pathologie in Rechnung gestellt. Die Kosten für eine mögliche weiterführende Diagnostik, wie beispielsweise die Untersuchung auf uNK-Zellen (CD56) und weitere regulatorischen T-Zellen (CD8 und CD3), können bei Bedarf in der Pathologie angefragt werden:
Medizinisches Versorgungszentrum für Pathologie und Laboratoriumsmedizin Dr. Rabenhorst GmbH
Prüner Gang 7
24103 Kiel
Tel 0431 22 01 830
Fax 0431 22 01 831
Quellen